Alpha-Glukosidase-Hemmer
Zu den Alpha-Glukosidase-Hemmern gehört die
Acarbose mit Glucobay® oder Diastabol®.
Übersicht orale Antidiabetesmedikamente
Wirkungsweise
Ihre Wirkung beruht ausschließlich in einer Verminderung der Aufnahme der Kohlenhydrate im Darm. Dadurch wird insbesondere der Blutzucker nach dem Essen gesenkt.
Schematische Darstellung der Wirkung der Alpha-Glukosidase-Hemmer
Die Alpha-Glukosidase-Hemmer verzögern die Aufnahme von Glukose im Darm.
Vorteile
Eingesetzt wird dieses Medikament, wenn insbesondere die Blutzuckerwerte nach dem Essen erhöht sind. Diese Werte können um ca 50 md/dl gesenkt werden.
Zudem bewirkt die Acarbose ebenso wie die Biguanide eine Senkung der Blutfette, insbesondere der Triglyzeride. Ein weiterer Vorteil ist die fehlende Gewichtszunahme. Dieses Medikament ist daher gut geeignet für Patienten mit
Übergewicht. Im Gegensatz zu den anderen Medikamenten kann die Acarbose auch in hoher Dosierung nicht zu einer
Unterzuckerung führen.
Nachteile
Nachteilig ist jedoch die Verursachung von Gärungsprozessen im Darm mit Bildung von teilweise sehr starken Blähungen. Der Beginn der Einnahme von nur einer kleinen Menge Acarbose kann hier teilweise Abhilfe schaffen. Leider ist die Wirkung dieser Gruppe nicht so stark wie die der anderen Mittel, die Senkung des HbA1 beträgt nur circa 0,8% und dies auch erst nach langfristiger Anwendung. Damit ist es als alleiniges Medikament meist nicht ausreichend. Wegen seiner Nachteile hat das Medikament heute nur noch eine geringe Bedeutung in der Therapie.
Kontraindikationen
Auf Grund des Wirkmechanismus darf die Acarbose nicht bei Darmerkrankungen, Niereninsuffizienz und Schwangerschaft eingenommen werden. Patienten unter 18 Jahren dürfen das Medikament ebenfalls nicht einnehmen.
Kombination
Glucobay wird als Einzelmedikament nur dann eingesetzt, wenn
Metformin® kontraindiziert ist
Glucobay kann jedoch mit jeder anderen Substanzgruppe kombiniert werden, einschließlich mit
Insulin.
Einnahme
Die Einnahme von Glucobay® erfolgt zu den Mahlzeiten üblicherweise mit dem ersten Bissen einer Mahlzeit.
Zunächst sollte zur Vermeidung von Nebenwirkungen mit einer sehr geringen Dosis begonnen werden, z.B. mit 50 mg zum Frühstück. Nach einigen Tagen kann die Dosis auf 2 mal 50 mg gesteigert werden. Die Maximaldosis beträgt 3 mal 100 mg, wird heute jedoch wegen häufiger Unverträglichkeit bei nur geringer Wirkstärkesteigerung nicht mehr empfohlen. (siehe auch Hinweise zur
Medikamenteneinnahme).